"Es gibt Orte an einer Universität, die sind als Schauplatz für einen Krimi wie geschaffen. Beispielsweise die Räume der Sammlung des Anatomischen Instituts. 'Hier standen in großen Vitrinenschränken zahlreiche Gläser, in denen präparierte Leichenteile in Fixierlösungen schwammen.' Oder das unterirdische Labyrinth mit den Exponaten der Archäologen und verlassene Depots der Bibliothek, zu der nur eine Handvoll Menschen einen Schlüssel besitzen.
Hierhin hat es diesmal den 'Gentleman-Detektiv' Frank Beaufort verschlagen, um seinen dritten Fall zu lösen. 'Tod im Botanischen Garten' nennt sich der neueste Lokal-Krimi-Beitrag von Dirk Kruse. Mit 'Tod im Augustinerhof' und 'Requiem' hat der Radio-Journalist, Moderator und Dozent bereits bewiesen, dass er zu den anspruchsvolleren Vertretern dieser überlaufenen Zunft gehört.
Gewohnt geschickt verbindet er dabei die Krimi-Handlung mit einem Streifzug durch lokale Besonderheiten. Nicht von Nachteil ist, dass der von seiner Freundin auf Diät gesetzte Beaufort diesmal dem ungeklärten Tod eines der beiden Kuratoren der geplanten Ausstellung der Universitäts-Sammlungen nachspüren kann. Denn bei solchen Ermittlungen geht es selbstverständlich kreuz und quer durch die Universitäts-Gebäude Erlangens. Manche Seiten klingen dann zwar fast schon wie ein kleines Historien-Handbuch der Universität, dennoch verliert der Autor niemals sein eigentliches Anliegen aus den Augen: Einen spannenden Krimi zu erzählen und manch’ dunkle Seele auszuleuchten.
So werden falsche Fährten gelegt und dezent Hinweise auf andere Geheimnisse gestreut. So viel sei verraten: Die Überraschung, die beim Finale auf den Leser wartet, hat es wirklich in sich."